Angst essen Seele auf Ich sitze vor meinem Monitor und starre auf das leere, weisse Blatt Papier vor mir. Mein Kopf ist leer. Das erste Treffen der Buchschreiber aus der Männergruppe quirlt in mir herum und lässt keinen klaren Gedanken zu - nur Druck und Angst. In drei Tagen treffen wir uns wieder, und ich habe immer noch keine Zeile geschrieben - das macht mir Druck - und mir fällt auch nichts ein - das macht mir Angst. Je länger ich diesen Satz in mir wirken lasse, desto deutlicher wird mir, dass genau das mein Thema ist: meine vielfältigen Formen von Angst, die mich daran hindern - zu leben. Ein Erlebnis dazu ist mir ganz besonders in Erinnerung geblieben, obwohl ich mich nicht mehr daran erinnern kann, um was es an diesem Abend überhaupt gegangen ist. Ich
hatte meinen ganzen Mut zusammengenommen und an diesem Abend mein Innerstes
nach aussen gekehrt, mich auf das Risiko eingelassen, verletzt zu werden.
Was dann auch prompt geschah. Obwohl ich natürlich darauf gehofft
hatte, dass genau das nicht geschieht. Doch erstens kommt es anders und
zweitens als man denkt. Vor allem bei Michael und Thomas hatte ich dann
das Gefühl: "Die gehen richtig auf mich los!" Von der Stärke
dieser Aggression war ich dann aber doch überrascht und war nicht
in der Lage, mich in irgendeiner Form abzugrenzen und da zu bleiben. Weiter gehts im Buch... |